Europäische Kulturtage (EKT) 2004–2016

2016: Wanderungen – Glück, Leid, Fremdheit

17.04.2016 bis 08.05.2016

 

Die Wanderin – Traum oder Trauma
Malerei, Collage, Skulptur, Objekte

 

Christine Bauer, Rosa Baum, Gloria Keller, Antje Bessau,

Ingrid Bürger, Sylvia Kiefer, Heidi Knapp, Ingrid Krueger-Kastenholz,

Lilo Maisch, Rose Schrade, Petra Weiner-Jansen

Gast: Ulrike Rosenbach

 

Die GEDOK zeigt als Künstlerinnengemeinschaft während der EKT zu diesem hochaktuellen und brisanten Thema - Karlsruhe ist seit der Gründung eine Einwanderungsstadt und zur Zeit Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge mit 10 Außenstellen - eine fachübergreifende jurierte Ausstellung, die den weiblichen Aspekt besonders hervorhebt.

 

Das Thema greift den positiven Aspekt des Wanderns, des Fernwehs und Reisens auf: die Sehnsucht nach einem besseren Leben, das Kennenlernen und Eintauchen in eine fremde Kultur, die Erweiterung des eigenen Horizontes. Demgegenüber stehen die negativen Aspekte: die z.T. traumatischen Erfahrungen der Migration aus wirtschaftlichen Gründen, wie z.B. bei den Frauen aus Osteuropa oder den asiatischen Frauen, die ihre Familien mit Arbeit in fremden Ländern ernähren und sich dabei von ihren Familien entfremden; die politische und/oder religiöse Verfolgung, die zur (Aus-)Wanderung bzw. Flucht zwingt, der Verlust des Vertrauten, der Heimat, die Entwurzelung, die Strapazen der Flucht, die Enttäuschung.

 

Der Traum von einem besseren Leben kann in einem Trauma enden, das Trauma der Zwangswanderung (Flucht) kann zu einem besseren Leben führen, gerade für Frauen, zum „Traum“ von einem selbstbestimmten Leben.

 

Um die Bedeutung der Ausstellung zu unterstreichen ist zur Eröffnung die Präsidentin der GEDOK eingeladen - Prof. Ulrike Rosenbach, eine Pionierin der neuen Medien wie auch der feministischen Kunst; sie ist auch in der Ausstellung mit einer Arbeit vertreten.

 

Lesungen – Begleitprogramm zur Ausstellung

 

Irmentraud Kiefer
Die Freiheitskämpferin und Auswanderin Mathilda Hitzfeld

 

Anna Mathilda Hitzfeld wurde am 31.08.1826 geboren als Tochter des Arztes Dr. Ludwig Hitzfeld aus Kandel, Bezirksarzt in Bolanden (heute Kirchheimbolanden, Pfalz). Sie wuchs in einem kulturell und politisch orientierten Elternhaus auf. Dort verkehrten u. a. Journalisten und Dichter, sowie der Freiheitskämpfer Bamberger. Die Mutter, Weinhändlerstochter aus Lauterecken, leitete das Frauenkomitee zur Versorgung der Freischärler. In diesem Klima wuchs Mathilda Hitzfeld auf. Sie beteiligte sich aktiv an den Kämpfen in und um Kirchheimbolanden vom 2. Mai bis 14. Juni 1849 gegen die eindringenden Preußen und wurde mit ihrem Vater in Mainz inhaftiert. Sie fiel bald unter eine Amnestie, der Vater wurde in den Ruhestand versetzt. Er gehörte während der Revolutions-Ära als Stadtverordneter auch zu den Mitgliedern der Abgeordneten der Frankfurter Paulskirche.

Mathilda Hitzfeld war kurzzeitig als erste Frau in Heidelberg für das Medizinstudium immatrikuliert, wurde aber durch reaktionäre Intervention zur Aufgabe gezwungen. Da eine erneute Gefängnisstrafe zu befürchten war, wanderte sie nach Nordamerika aus. In New York schrieb sie u. a. für die Zeitung "Der Pfälzer in Amerika". 1853 heiratete sie dort den aus Norddeutschland ausgewanderten Maler Theodor Ludwig Kaufmann (1814 - 1896), der (nach anfänglich mageren Jahren) als Diplomat und Historienmaler in Washington zu Ansehen kam. Sein Gemälde über Abraham Lincolns Ermordung in der Theaterloge wurde berühmt. Das Ehepaar hatte zwei Töchter. Das ältere Mädchen starb tragischerweise im Kleinkindalter, während ihre Mutter zu einem Besuch in der alten Heimat war. Im Haus der Kaufmanns verkehrten, wie früher im Elternhaus, Künstler und Politiker. Mathilda Hitzfeld verstarb 1905 als Witwe in den USA. Ihr Credo war lebenslang "Liberty".

 

 

Hanna Jüngling

Essay „Traumpfade. Irrgärten. Pilgerwege“

 

Das „Unterwegssein“ ist ebenso Topos und nicht selten ideologisch überladener Wortkarton wie der Gegenbegriff von der „Heimat“ oder gar der „Scholle“. Der Mensch bewegt sich zwischen den beiden Zuständen des Wanderns und des Sich-Niederlassens als seiner „conditio humana“.

Im Aufsatz geht die Autorin verschiedenen Linien des „Wanderns“, am Ende auch weiblichen Wanderns nach, die – wie sie feststellt – entweder im Nirgendwo des kühlen Grabes abbrechen bzw. sich „niederlassen“ oder aber ein Ziel erreichen, das dieses Leben überschreitet und jedes endgültige „Ankommen“ auf ein Jenseits verschiebt.

Das „Wandern“ in seiner ganzen Ambivalenz wird in einem wenige Seiten umfassenden Text spotartig und manchmal poetisch reflektiert.

 Ulrike Rosenbach © bild.kunst
Ulrike Rosenbach © bild.kunst
Sylvia Kiefer - Idee der Freiheit
Sylvia Kiefer - Idee der Freiheit


2014: FRIEDEN + KRIEG. 2014 – 1914

9.05. bis 1.06.2014

 

“Die friedfertige Frau”. Sichtweisen von Künstlerinnen heute

 

Christine Bauer - Iris Kamlah, Ingrid Bürger, Brunhilde Gierend

Sigrid Haag, Astrid Hansen - Birgit Spahlinger - Karin Huttary

Jutta Hieret, Christine Huber, Sylvia Kiefer, Lilo Maisch, Gina Plunder

 

Der Ausstellungstitel und das Bild von der friedfertigen Frau werfen Fragen auf, die zu künstlerischen Antworten herausfordern. Um mit den Worten von Meret Oppenheim zu sprechen:

 

"Jede wirklich neue Idee ist ja eine Aggression und Aggression ist eine Eigenschaft, die im absoluten Widerspruch steht zum Bild des Weiblichen, das die Männer in sich tragen und das sie auf die Frauen projizieren."

(aus der Dankesrede von Meret Oppenheim anlässlich der Preisverleihung des Kunstpreises der Stadt Basel 1974)

 

Auf welche Weise wurden durch den Ersten Weltkrieg die gesellschaftlichen Normen, insbesondere die Stellung und die Rechte der Frauen beeinflusst? Waren anfangs vor allem Patriotismus und Anpassung an der Tagesordnung, so entwickelten die Frauen infolge von Arbeitseinsätzen an der "Heimatfront" ein neues Selbstbewusstsein.

 

Der Titel Die friedfertige Frau (nach Margarete Mitscherlich) beleuchtet konträre Sichtweisen. Einerseits bestehen bis heute noch die typisch männlichen Projektionen, andererseits tritt uns nach dem Ersten Weltkrieg die Neue Frau entgegen - kämpferisch, selbstständig, unabhängig und schöpferisch.

Künstlerinnen der Fachgruppen Bildende Kunst, Fotografie/Video/Digitale Medien, Darstellende Kunst, Musik und Literatur untersuchen diese widersprüchlichen Aspekte mit unterschiedlichen künstlerischen Strategien der Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie und Installation und mit literarischen Arbeiten.

 

 

Lesungen – Begleitprogramm zur Ausstellung

 

16.05.2014

Irmentraud Kiefer und Vera Morelli 

Musik: Marcel Larson, Akkordeon, deutsche und französische Antikriegslieder

 

Irmentraud Kiefer stellt die Künstlerin Käthe Kollwitz als sozialpolitisch aktive Persönlichkeit vor.

Vera Morelli präsentiert Anita Augspurg (1857-1943) als eine der radikalsten Feministinnen der ersten deutschen Frauenbewegung.

 

25.05.2014

Karin Bruder  und Hedi Schulitz / Musik: Rita Huber-Süß, Stimme

 

Es war einmal 1925 - Erzählung von Karin Bruder über Hanna Nagel

Hanna Nagel tritt im Jahr 1925 ihr Studium an der Kunstschule in Karlsruhe an. Nicht nur die Stadt ist ihr fremd, sie muss sich auch als Künstlerin und Frau neu positionieren. Doch erst nachdem sie im Schlossgarten von drei jungen Burschen überfallen wird, lernt sie, weder die Kunst noch die Männer zu idealisieren.

 

Buchpremiere: Die Schattenfrau, Roman von Hedi Schulitz, Lindemanns Bibliothek

 

19.05.2014 Kulturzentrum Tollhaus

 

Wie klingt der Frieden? Musik als Marketenderin

Eine Collage zur Wirkung von Musik in Krieg und Frieden

 

Kompositionen und Improvisationen von und mit

 

Ursula Euteneuer-Rohrer  – Komposition, Klavier

Rita Huber-Süß  – Gesang, Stimme, Texte

Karin Huttary  – Perkussion, Stimme

Konstanze Ihle  – Schlagzeug

Hanna Jüngling  – Violine/E-Violine, Klangröhren

Ute Reisner – Altsaxophon, Laptop, Textsamples

 

Die Musikerinnen der GEDOK setzen sich in ihrem Konzert mit dem programmatischen Titel Wie klingt der Frieden? mit unterschiedlichen, gegensätzlichen, aber auch ambivalenten Wirkungen und Funktionen von Musik in Kriegs- und Friedenszeiten auseinander. Der Untertitel Musik als Marketenderin verweist dabei auf kriegsunterstützende, propagandistische musikalische Formen wie Kriegsgetrommel und Marschmusik, Soldatenlieder oder patriotische Gedichte für die Heimatfront, in denen Emotionen zugunsten von Durchhaltewillen und Kampfgeist aktiviert werden.

 

Worin liegt der Unterschied in Form und Inhalt bei Antikriegsgesängen oder Friedens-Protestsongs? Muss antimilitaristische Musik atonal, melodiefrei und dissonant sein und der Rhythmus aus dem Takt geraten? Wie kann Musik gestaltet sein, die ohne "falsches" Pathos Elend, Leid und Traumatisierung durch Krieg, Gewalt und Tod verarbeitet oder sogar heilt und überwindet? Gibt es "friedensstiftende" Musik oder können auch Friedenslieder beliebig instrumentalisiert werden? Ist Musik einfach nur Musik oder soll sie Zufluchtsort vor der Normalität einer gewalttätigen und chaotischen Welt sein? Kann sie einer widerständigen Gegenwelt oder einer utopischen, überirdischen Ordnung zum Ausdruck verhelfen?

 

In ihrer Collage präsentieren die Musikerinnen ihre individuellen und vielfältigen musikalischen Antworten in Form von Text-Performances,  Bluesimprovisation auf dem Saxophon, über Kompositionen für Klavier und Gesang u.a. von Hanns Eisler, für Violine und Klavier und für Schlagwerk-Duo, bis zu Konzeptimprovisationen in unterschiedlichen Besetzungen und freien Kollektiv-Improvisationen im Sextett.
Als Uraufführung wird Ursula Euteneuer-Rohrers Vertonung des sieben Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Gedichts "Früher Mittag" zu hören sein, in dem Ingeborg Bachmann Nichtverarbeitung, Indifferenz und Übergang zur Nachkriegs-Normalität als Reaktionsweisen literarisch verarbeitet hat.

 

 

 

Ingrid Bürger, Aufgezwungene Wege, Installation, Papier
Ingrid Bürger, Aufgezwungene Wege, Installation, Papier
Birgit Spahlinger, Halali, Fotografie, 2014 // Installation TRANSFER
Birgit Spahlinger, Halali, Fotografie, 2014 // Installation TRANSFER
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Ausstellungsrezension von Chris Gerbing
2014-05-21_BNN_Klischee_und_Emanzipation
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Foto: Konstanze Ihle, Ute Reisner
Foto: Konstanze Ihle, Ute Reisner
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Flyer Konzertprogramm "Wie klingt der Frieden?"
Konzertprogramm vom 19.05.2014 im Tollhaus - EKT-Konzert der GEDOK-Musikerinnen
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2012: Musik baut Europa. Wolfgang Rihm

14.06.2012 - Badische Landesbibliothek

 

...aufbrechen... Kompositionen und Improvisation
GEDOK-Konzertprogramm zu den 21. Europäischen Kulturtagen - Nachklang
Finissage der Ausstellung "CHIFFREN. Rihm im Kontext des musikalischen Schriftbilds in Europa"

 

Kompositionen von
Wolfgang Rihm, Boris Yoffe, Ursula Euteneuer-Rohrer (UA)
Improvisationen von
Hanna Jüngling, Konstanze Ihle, Ute Reisner

 

"Denn wenn es ein vom Menschen geschaffenes Medium gibt, das den Fluss, die Bewegung, ja das Leben selbst als Form und Prozess in sich gestaltend abbilden kann, dann ist es die Musik."

(Rihm zit. nach Max Nyffeler, Anfang und Ende sind nur Übergänge, 2003)

 

Mit Werken von Wolfgang Rihm und anderen zeitgenössischen KomponistInnen aus Karlsruhe, die mit ihm in Verbindung stehen, führen Musikerinnen der GEDOK einen zweifachen Dialog mit Rihms kompositorischem und musikphilosophischem Schaffen. Sie stellen sich damit im Sinne Rihms der großen Herausforderung bei der Vermittlung zeitgenössischer Musik - das Publikum "aufhorchen" zu lassen und es zu ermutigen, seinen "Hörwinkel" zu erweitern.

 

Angela Yoffe stellt zwei Klavierkompositionen von Rihm ein neues Werk seines Schülers Boris Yoffe gegenüber. Die Pianistin und Komponistin Ursula Euteneuer-Rohrer und die Sängerin Rita Huber-Süß setzen sich mit der Verbindung von musikalischer Tradition und experimentellen Strukturen in der zeitgenössischen Musik auseinander: So werden in den Liedern von Wolfgang Rihm klassische Dreiklänge so ineinander geschachtelt, dass neuartige Klänge entstehen. Der zeitliche und dynamische Ablauf der Musik erfordert eine neue Art des Zuhörens, der Fokus wird mehr auf den Moment und den Klang gelenkt.

Euteneuer-Rohrer, wie Rihm Schülerin des Karlsruher Professors für Komposition Eugen Werner Velte, stellt eine neue Komposition vor. Sie vertonte für dieses Projekt Texte von Hildegard von Bingen, die den inhaltlichen und musikalischen Bogen über 1000 Jahre abendländischer Musikgeschichte spannen.

 

Die Schlagzeugerin Konstanze Ihle und die beiden Experimentalmusikerinnen Hanna Jüngling und Ute Reisner entwickeln assoziative Konzept-Improvisationen. Sie setzen sich damit in Bezug zu Rihms kompositorischem Schaffen und musikphilosophischen Positionen, gleichermaßen fasziniert von dessen Kompositionen wie der Idee von Musik als prozesshafter Selbst-Bewegung von Klang, Rhythmus und Ausdruck.

 

22.09.2012
2. Aufführung als Städtepartnerschaftskonzert in Halle, Neues Theater

 

Das Konzertprogramm der GEDOK zu Wolfgang Rihm wurde ergänzt durch die intermediale Ausstellung ...aufbrechen... Annäherung an Wolfgang Rihm in der Orgelfabrik Karlsruhe. Im Rahmen des Städtpartnerschaftsjubiläums Karlsruhe -Temesvar wurde sie auch in Temesvar gezeigt.

Foto Annemarie Letsch, GEDOK
Foto Annemarie Letsch, GEDOK

 

Programm

 

 

Solo

Angela Yoffe, Klavier

Wolfgang Rihm, Zwei kleine Schwingungen (2004–2005)

Wolfgang Rihm, Wortlos (2007)

Boris Yoffe, Angelus Novus (2009)

 

Duo

Ursula Euteneuer-Rohrer, Klavier

Rita Huber-Süß, Stimme

Wolfgang Rihm: drei Lieder aus „Ende der Handschrift von Heiner Müller" (1999)

Ursula Euteneuer-Rohrer, Drei Lieder nach Worten von Hildegard von Bingen (UA)

Wolfgang Rihm, Hölderlin Fragmente(1976/77)

 

Trio

Konstanze Ihle, Marimbaphon

Hanna Jüngling, Violine

Ute Reisner, Altsaxophon

Konzept-Improvisationen

 

Quintett

Übermalungen - Freie Improvisation

 

Konzept-Improvisationen
Ausschnitt zum Nachhören bei soundcloud



2010: zwischen den zeiten und welten - Budapest  und Pecs

18.04. bis 16.05.2010

 

Rufbilder – die Bank, der Fuchs und das Gesicht
Arbeiten von Dorottya Szabó 2005–2010

 

Dorottya Szabós Malerei besticht durch stille, traumverlorene und rätselhafte Darstellungen, die vielfältige Interpretationen zulassen. Sie gibt Raum für Zufälliges ebenso wie für absichtsvoll Komponiertes. Die Künstlerin arbeitet mit durchlöcherten Papierschablonen. Verwischte Farbschichten und Flecken werden Teil der Komposition und unterstreichen die künstlerische Aussage. In ihren neuesten Bildern setzt sie sich mit Erlebnissen auseinander, die im Zusammenhang mit der Geburt ihrer Zwillingstöchter stehen. Alltägliche, banale Ereignisse wandelt sie in dramatische, überspitzte Darstellungen um. So schafft sie Ideenkonzentrate: geronnene, zeitlose, kaum verstehbare Dinge gewinnen eine Bedeutung, die erschlossen werden muss. Das Gesicht, der Fuchs, die Parkbank und andere Alltagsdinge erfahren durch die malerische Umsetzung der Künstlerin eine geheimnisvolle Verwandlung.

 

Die 34-jährige Malerin Dorottya Szabó stammt aus Budapest. Sie hat Philosophie und Bildende Kunst an der Akademie in Budapest studiert, 2001 war sie Gast an der Akademie der Bildenden Künste in München. Neben anderen Auszeichnungen und Stipendien erhielt die Künstlerin 2005 den STRABAG Kunstpreis Ungarn, verbunden mit einem Stipendium in Wien.

 

 

 

22.04.2010

"Ungarn zwischen Finnland und Sizilien"
Tímea Megyesi, Oboe / Jin-Young Lee, Klavier

 

 

Ungarische Musik des 20. Jahrhunderts im europäischen Kontext:

 

Werke von zwei ungarischen Komponisten des 20. Jahrhunderts und  Kompositionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert aus Skandinavien, Deutschland und Italien.

 

 

Die ungarische Oboistin Timea Megyesi  wurde 1985 in Budapest geboren und spielt seit ihrem 10. Lebensjahr Oboe. Von 2003 bis 2009 studierte sie an der Ferenc Liszt Musikakademie in Budapest und von 2006 bis 2009 außerdem an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Sie ist mehrmalige Preisträgerin von nationalen und internationalen Wettbewerben; beim Internationalen Aeolus Bläserwettbewerb 2008 in Düsseldorf erreichte sie den 3. Preis und den Publikumspreis. Derzeit studiert sie an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln in der Klasse von Prof. Christian Wetzel.

 

 

Jin-Young Lee  stammt aus Südkorea. Sie studierte an der Universität ihrer Heimatstadt Busan Klavier und setzte ihre Studien dann in Deutschland an der Essener Folkwangschule fort; an der Kölner Musikhochschule bildete sie sich im Fach Liedbegleitung weiter. Sie gibt Konzerte in vielen Städten Deutschlands, in Italien, Estland und in ihrer Heimat; außerdem macht sie Rundfunkaufnahmen sowie Auftritte im Rahmen namhafter Festivals, wie z. B. dem Darmstädter Festival für Neue Musik. Seit 2006 ist sie Dozentin an der Musikhochschule Köln.

 

Veranstaltung von GEDOK und BBK im BBK-Künstlerhaus

Dorottya Szabó, Frau mit Fuchs
Dorottya Szabó, Frau mit Fuchs
Tímea Megyesi, Oboe
Tímea Megyesi, Oboe

Programm

 

Johann Sebastian Bach (*1685 Eisenach, †1750 Leipzig):
g-moll Sonate BWV 1020
Antonio Pasculli (*1842 Palermo/Italien, †1924 Palermo):
Concerto über Motive aus der Oper "La Favorita" von Donizetti
Bela Bartok (*1881 Nagyszentmiklós/Ungarn, †1945 New York):
Drei Volkslieder aus dem Kombitat Csik und Dudelsackpfeifer

 

 

Bernard Henrik Crusell (*1775 Nystad/Finnland, †1838 Stockholm):
C-Dur Divertimento op. 9
Antal Doráti (*1906 Budapest/Ungarn, †1988 Gerzensee/Schweiz):
Duo Concertante



2008: Rom

09.04. bis 04.05.2008

 

Emanuela Fiorelli – NUMEN VI·IV·MMVIII

Rauminstallation

 

Zeitgenössische römische Kunst in der GEDOK

Die junge Künstlerin Emanuela Fiorelli, gebürtige Römerin, realisiert in ihrer ersten deutschen Einzelausstellung in den Galerieräumen der GEDOK Karlsruhe die Rauminstallation Numen.

 

Numen waren in der Antike römische Gottheiten und unbestimmte Ur-, bzw. Naturkräfte. Diese Urkraft ist für Emanuela Fiorelli symbolisiert durch ihr bevorzugtes Konstruktionsmaterial: Faden. Die Fäden werden bewusst in kraftvoller Spannung gehalten, die gemeinsam eine fast lebendige, durchlässige Haut ergeben und damit Licht- und Luftkörper umschließen. Mit den Fäden, die sie aufspannt, lässt sie rhythmische Kraftfelder entstehen, bildet sie in der gegebenen räumlichen Situation neue Strukturen und filigrane, räumliche Formen. Die Installationen der Römerin haben durch ihren Raumcharakter und dem damit verbundenen verspielten Umgang mit dem Licht einen zutiefst architektonischen Gehalt.

 

Inspiriert von den Gegebenheiten der Galerieräume der GEDOK Karlsruhe, verbindet Fiorelli in ihrer Arbeit für die EKT 2008 nicht nur typische italienische und deutsche Baustile, sondern auch diverse Elemente der beiden Kulturen - mit einem Netz aus gespannten Fäden.

 

 

 

 

16.04.2008

numi – "Göttinnen und Heilige"

 

Musik und Texte zu Frauengestalten des vorchristlichen und des katholischen Rom vom Frauenensemble "numi"

 

Asgard, Akkordeon und Stimme
Eva Chahrouri, Klavier und Stimme<
Barbara Post, Kontrabass
Christa Hartnigk-Kümmel, Schlagwerk

 

Welche Frauen(vor)bilder gab es in Rom vor und nach dem Jahr 0?

Wie sehen wir diese Frauengestalten, was sagen sie uns heute?
Wir stellen einige von ihnen vor und machen sie durch unsere Musik sinnlich erfahrbar!

 

Musikveranstaltung von GEDOK/BBK im BBK-Künstlerhaus

Emanuela Fiorelli mit Rauminstallation aus Fäden
Emanuela Fiorelli 2002, Rauminstallation aus Fäden
Rauminstallation aus Fäden
Emanuela Fiorelli 2007
Frauenensemble numi 2008
Frauenensemble numi 2008


2006: Moskau

26.04.06 bis 03.06.06

 

"High Culture"– "warZeichen"
Fotografien von Uta Süße-Krause
Das Projekt "High Culture" spielt mit der Möglichkeit der Mehrdeutigkeit. Zum einen evoziert der Titel die Direktübersetzung von Hochkultur, zum anderen eine englische Begrüßungsfloskel, oder die bildliche Übertragung - hochgeworfene Kultur. Süße-Krause zeigt in ihren Fotografien einen roten Cellokasten, der die weltumspannende und universelle Sprache der Musik symbolisiert und an atmosphärischen Orten in Moskau platziert oder hochgeworfen wird: HIGH CULTURE!

 

Das Projekt "warZeichen"zeigt eine Auswahl von großformatigen fotografischen Abstraktionen, die mit der Symbolkraft signifikanter Gebäude in Moskau spielen. Ohne digitale Veränderung gelingt es Uta Süße-Krause eine neue Abstraktionsebene zu erreichen an der Schnittstelle zwischen Malerei und Fotografie.

 

30.04.2006

Marina Zwetajewa – Galina Ustwolskaja
Johanna Krumstroh, Lesung und Angela Yoffe, Piano

 

Die Berliner Schauspielerin Johanna Krumstroh liest Texte der Schriftstellerin Marina Zwetajewa; die aus Russland stammende Pianistin Angela Yoffe spielt u.a. Stücke von Galina Ustwolskaja.

 

Marina Zwetajewa, 1892 in Moskau geboren, war neben Anna Achmatova die bedeutendste Lyrikerin Russlands. Ihr Leben ist durch Leidenschaft, Liebe und Verzicht gekennzeichnet. Briefe aus Moskau, Berlin, Prag und Paris bezeugen diese kurze, schwierige und dennoch höchst vitale Existenz - das Leben einer singulären Dichterin und Frau in den Wirren ihrer Zeit.

Die in Petrograd geborene Komponistin Galina Ustwolskaja (*1919 ), Schülerin von Dmitri Schostakowitsch, schreibt in der Regel eine asketische Musik, im Notenbild fehlen Taktstriche, was jedoch nicht etwa Indifferenz oder Anämie bedeutet, sondern im Gegenteil erstaunliche asymmetrische polyphone Konstruktionen hervorbringt, von unerhörter rhythmischer Kraft getragen.

Musikveranstaltung von GEDOK/BBK im BBK-Künstlerhaus

Uta Süße-Kruse, Serie "High Culture"
Uta Süße-Kruse, Serie "High Culture"
Angela Yoffe - Johanna Krumstroh
Angela Yoffe - Johanna Krumstroh


2004: Istanbul

23.04. bis 22.05.2004

In der Zeit. Und im Raum.

 

Neriman Polat

Foto- und Videokünstlerin
Foto-Tableau "Blond", 2001, (30 Fotografien à 55 x 38 cm).
Fotografien von hellblonden Frauen im Straßenalltag in Istanbul, die Verschmelzung von türkisch/östlichen und europäisch/westlichen Situationen zeigen.

* 1968 in Istanbul
Studium an der Mimar Siman Universität, Fakultät der Schönen Künste
Ab 1996 Beteiligung an Ausstellungen in Istanbul, Berlin (Haus der Kulturen der Welt), Karlsruhe (Badischer Kunstverein), Stuttgart (IFA-Galerie), Dordrecht (Holland), Bangladesch, Sofia (Bulgarien) u.a.

 
Renate Koch

Bildhauerin
Skulptur [ die vorletzte Fassung ] 2003.
Aspekte der Migration/Bewegung, Architektur, Verschmelzung. Bilder aus der ganzen Welt, Brückenschlagen in Form einer Art Intarsienarbeit auf einem monolithischen Kubus.

* 1963 in Erlangen
1983 –1991 Studium der freien Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Otto Herbert Hajek, 1990 Meisterschülerin;
1992 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
Einzelausstellungen in Moskau, Freiburg, Montreuil, Mannheim, Stuttgart, München, Rennes, Karlsruhe, Dresden, sowie zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, u.a. in Tokyo, Bratislava, Prag, Paris, La Rochelle, Amsterdam, Zürich, Pilsen, Lahore, Cardiff

 
Nilofar Akmut

Installation

* in Pakistan; lebt in London, USA und Dubai.
1976–1986 Kunststudium in Lahore und London, 1986–1988 Bildhauerei an der Slade School of Fine Art in London, Kooperation in verschiedenen Projekten mit dem renommierten Künstler Jo Spence.
Seit 1990 Einzelausstellungen, zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, Veröffentlichungen und Performances in England und vielen anderen Ländern (2003 in Sharjah, Berlin und London).
1993 Studienaufenthalt auf Gut Scheibenhardt, Deutschland

 

Dokumentation zur Ausstellung von Renate Koch, Grafikerin

 

Performances zur Eröffnung von Nils Tannert und im Begleitprogramm von Robert Freitag ("Juxus Himmel")

 

>> Arşiv Istanbul-Sergisi (2004)