Die Projektidee
entwickelte sich aus dem deutsch-französischen Zeitzeuginnenbuch „Frauen Portraits de Femmes“ und einem ähnlichen Projekt in Temeswar: Schüler*innen der Lenau-Schule führten dort Interviews mit rumänischen und deutschen Zeitzeug*innen durch, die ebenfalls in einem Buch veröffentlicht wurden. Die sog. „Schwaben“ in Temeswar/Banat haben zum großen Teil elsässische und lothringische Wurzeln, so dass dort aus vielen Gründen großes Interesse an unserem Projekt besteht. Wichtig ist nicht nur, dass die Zeitzeug*innen-Erinnerungen festgehalten werden, sondern dass sie lebendig bleiben und an die nachfolgenden Generationen weiter gegeben werden. Die Erfahrungen mit Zeitzeug*innen in Schulen und Lesungen aus dem Buch zeigen deutlich, dass erlebte Geschichte so für die Schüler*innen lebendig wird und ganz anders und viel tiefer wirkt als theoretisch und abstrakt vermittelte Geschichte. So entsteht ein Gefühl für den hohen Wert von Frieden, Zusammenleben, grenzüberschreitendem Verständnis, Toleranz, für die Wichtigkeit von Kommunikation und Austausch.
Projektwochen und Programm 2018 – 2019 – 2021
Diesen Zielen soll unser Projekt dienen; je ca. 10 Schüler*innen zwischen etwa 15 und 18 Jahren aus einer Karlsruher, einer französischen und einer rumänischen Schule treffen sich für je eine
Projektwoche, um sich kennen zu lernen, auszutauschen, gemeinsam zu den Erinnerungen zu arbeiten, die heutige Situation zu reflektieren und Visionen für ein zukünftiges Europa zu entwickeln. Die
erste Projektwoche fand im Oktober 2018 im Albert-Schweitzer-Zentrum in Niederbronn-les-Bains statt,
eine Begegnungsstätte an einem deutschen Soldatenfriedhof im Elsass - die historische Implikation ist augenfällig! Dort wurde bereits im Herbst 2017 sehr erfolgreich eine ähnliche Projektwoche
mit deutschen und französischen Schüler*innen durchgeführt, die wir jetzt trilateral nach Osteuropa erweitert haben.
Im Herbst 2019 fand in Karlsruhe eine zweite Projektwoche mit anderen Schüler*innen aus denselben Schulen/Städten statt.
Die dritte und letzte Projektwoche findet im Frühjahr 2021 in Temeswar statt als Beitrag zur "Europäischen Kulturhauptstadt Temeswar". Die insgesamt beteiligten rund 100 Schüler*innen und erwachsenen Begleitpersonen nehmen ihre Erlebnisse und Erfahrungen nicht nur in ihr privates Umfeld mit, sondern auch in ihre Schulen und Städte und wirken so als Multiplikator*innen!
Das Programm setzt mit der Erweiterung der sprachlichen, sozialen und interkulturellen Kompetenz viel kreatives Potential frei: Texte, Bilder, Objekte, Videos,
Theaterszenen, Pantomime, Filme können unter Anleitung entstehen (immer in international gemischten Gruppen). Der jeweilige Ort der Begegnung spielt natürlich durch Sprache, Kultur, Geschichte,
Landschaft, Stadt und Umgebung auch eine wichtige Rolle.
Teilnehmer*innen
Projektwoche II in Karlsruhe 27.10.- 02./03.11.2019
An den ersten beiden Tagen standen der Besuch des Hauptfriedhofs mit historischer Einleitung und der Führung über den Soldatenfriedhof sowie eine Stadtführung zum Thema „Jüdisches Leben in Karlsruhe“ auf dem Programm. Große Nachdenklichkeit bei den Teilnehmer*innen hinterließ der Besuch der alten Kugelfangmauer im Hardtwald. Die Wehrmacht erschoss dort 1944 im Frühjahr 14 Widerstandskämpfer. Das Ehepaar Brigitte und Gerhard Brändle begleitete die Jugendlichen zu den Erinnerungsstelen und berichtete von ihren Recherchen zur Zeit der Nazi-Diktatur, zum Widerstand und zu Minderheiten in Geschichte und Gegenwart. Am Mittwochabend schauten die Jugendlichen den auf wahre Erlebnisse zurückgehenden Spielfilm „Am Ende kommen Touristen“, den Andreas Schulz von der Landeszentrale für Politische Bildung mitbrachte; hier wurde der Bogen in die Gegenwart und zur jüngeren Generation geschlagen (ein Zivi leistet seinen Zivildienst in der Gedenkstätte Auschwitz).
In Workshops verarbeiteten die jungen Menschen in den folgenden Tagen ihre Eindrücke in Form von Bildern, Texten und kurzen Theatersequenzen. Zudem standen nahezu täglich Sprachanimationen auf dem Programm: die spielerische Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache unter Einbeziehung der französischen und rumänischen Sprache. Die beeindruckenden Ergebnisse der Workshops wurden am Ende der Woche öffentlich präsentiert, in Anwesenheit von Angelika Schmidt, Kulturamt Karlsruhe. Dort wurde auch das aktuelle Thema Klimawandel verarbeitet. Die Teilnehmer*innen des Schreib-Workshops beschäftigten sich u.a. mit einer Zeitreise auf einen unbekannten Planeten im Jahre 2035. Eine Theatersequenz zeigte eindrücklich den Alltag und das Vorgehen der rumänischen Polizei. Die Teilnehmerinnen des Zeichnen-Workshop setzten sich bildlich mit ihren Ängsten und Hoffnungen auseinander.
Projektträgerin und Kooperationen
Projektträgerin ist die GEDOK Karlsruhe e.V. in Kooperation mit dem deutsch-französischen Verein FemmesPAMINAFrauen und dem Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar. Die Projektwoche 2018 wurde finanziert aus Mitteln des Deutsch-Französischen Jugendwerks, des Programms ON Y VA – AUF GEHT’S – LET’S GO (Träger: Deutsch-Französisches Institut und Robert-Bosch-Stiftung), der Stadt Karlsruhe und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Kulturreferat Südosteuropa. Die Organisatorinnen arbeiten ehrenamtlich und erbringen dadurch eine erhebliche Eigenleistung.
Die Projektwoche 2019 wurde finanziert vom Deutsch-Französischen Jugendwerk, der Stadt Karlsruhe und der Stiftung Gedenken und Frieden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
A.I.D.A. Strasbourg / GEDOK Karlsruhe
französisch-deutsche Kunststaffel
Relais artistique
franco-allemand
Luc Dornstetter – Sylvia Kiefer
Vérok Gnos – Hedi Schulitz – Gloria Keller
Elisabeth Hoffmann – Uschi Lüdemann
Jean-Roch Klethi – Beatemarie Busch
Marie-Jeanne Lejeune – Christa Kress
Anne-Marie Reeb – Ingrid Bürger
Julien Kuntz – Lilo Maisch
Anne-Marie Rodic – Gabriele Müller-Nagler
Nicole Kopp – Ursula Steuler
Laurence Scheer – Christine Bauer
Geneviève Nicolet-Woelfli – Jutta Hieret-Piosczyk
Claude Braun – Rosa Baum
Die KünstlerInnengemeinschaften AIDA Strasbourg und GEDOK Karlsruhe haben gemeinsam das Ausstellungsprojekt „ArTandem“ ins Leben gerufen, das an vorhergehende wechselseitige Hospitationen und Ausstellungen auf deutscher und französischer Seite anknüpft und der Auftakt einer weiterführenden grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist. Das Projekt startete am 14.09.2013 im Kunstverein Villa Streccius in Landau / Pfalz, wo per Losziehung deutsche und französische Künstlerinnen und Künstler zu Tandems zusammengeführt wurden.
„ArTandem“ basiert auf der Arbeit an einem gemeinsamen Kunst-Projekt, wobei die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, aus allen Sparten der bildenden Kunst kommend, sich mit der gegenseitigen Kunstrichtung auseinandersetzen und spartenübergreifend denken und arbeiten mussten. Die Ausstellung zeigt nicht nur die Ergebnisse, die durch die jeweiligen intensiven künstlerischen Auseinandersetzungen entstandenen sind, sondern auch die verschiedenen Wege, die beschritten und auf denen einander begegnet wurde.
ArTandem Staffel 1 18.01. bis 30.03.2014
ArTandem Staffel 2
05.04. bis 08.06.2014
in Kooperation mit der Stadt Haguenau
Espace Saint-Martin, Place d'Armes, Haguenau
Experiment – Expérience 13.12.2014 bis 08.02.2015
Städtische Galerie Villa Streccius, Landau
Eröffnung: Barbara Kleinschmidt, Vorsitzende Kunstverein Villa Streccius
Grußwort: Hans-Dieter Schlimmer, Oberbürgermeister Stadt Landau
Einführung: Gesa Nolte, Kunsthistorikerin
Musik: Ute Reisner, freie Improvisation auf dem Altsaxophon
Rendezvous im Schloss 05.09. bis 27.09.2015
Schloss Ettlingen
Einführungen: Gesa Nolte, Kunsthistorikerin
Jean-Roche Klethi, Vorsitzender AIDA Strasbourg
Musik: Jeannette La-Deur, Klavier / Annelie Groth, Geige,
Werke der Karlsruher Komponistin Margarete Schweikert
17.03. bis 6.04.2012 GEDOK Künstlerinnenforum
Passage
Eine Ausstellung mit Künstlerinnen aus Straßburg und Karlsruhe
Malerei
Cécile Duchêne Malissin, Sophie Masson
Beatemarie Busch, Wildis Streng
Handzeichnungen
Geneviève Nicolet-Woelfli, Sylvia Kiefer
Fotografien
Sylvie Jaming, Jutta Hieret
15.01. bis 13.02.2011
AIDA im Künstlerinnenforum der GEDOK
Malerei - Zeichnung - Collagen - Metallskulpturen
Annick Beaurain
Louise Fritsch (Abb. oben li)
Verok Gnos
Julien Kuntz
Roland Peuckert
Laurence Scheer
ZINK
19.02. bis 02.03.2011
GEDOK-Künstlerinnen in der Galerie Maison d’Art,
Strasbourg
Malerei und Skulptur
Brunhilde Gierend
Christine Bauer
Gabriele Müller-Nagler
Ingrid Bürger
Petra Weiner-Jansen
GEDOK – Nottingham Writers' Studio – 5K Központ Kft. Budapest
trinationale Lernpartnerschaft im Rahmen des Programms
GRUNDTVIG "Lebenslanges Lernen" (Erwachsenenbildung)
vom 01.08.2012 bis 31.07.2014
Der Karlsruher Projektanteil wurde finanziert von der Nationalen Agentur BiBB (Bundesinstitut für berufliche Bildung) und von der Stadt Karlsruhe.
Unter dem Projektnamen Dovetail gingen die GEDOK Karlsruhe, das Nottingham Writers' Studio und 5K Központ Kft. Budapest im Rahmen des Programms GRUNDTVIG "Lebenslanges Lernen" für die Zeit vom 1. August 2012 bis 31. Juli 2014 eine trinationale Lernpartnerschaft ein.
Lernpartnerschaften sind Kooperationen von Einrichtungen der allgemeinen Erwachsenenbildung aus mindestens drei Ländern. Im Rahmen der Lernpartnerschaft werden Themen der allgemeinen Erwachsenenbildung gemeinsam erarbeitet: In der Dovetail-Lernpartnerschaft wird zum Thema "Kreatives Schreiben, Kulturaustausch, kulturelle Verständigung und Erweiterung der englischen Sprachkenntnisse" gearbeitet. Das Ziel der Lernpartnerschaft ist vor allem der Gedanken- und Erfahrungsaustausch zum gewählten Thema auf europäischer Ebene und die Anregung zum schriftlichen Ausdruck.
Es gab interne Treffen (local workshops) in den drei Projekt-Partnerstädten sowie trinationale gemeinsame Workshops (joint workshops) in jeder der drei Projekt-Partnerstädte
Dovetail-Anthologien
4 Anthologien dokumentieren in Bildern und Texten das, was während der inspirierenden Workshops erlebt und geschrieben wurde.
Die Texte wurden von TeilnehmerInnen des DOVETAIL-Projektes verfasst; sie spiegeln ihre Erzählungen über sich selbst, über ihr Leben, über ihre Städte, ihre Geschichte, Erzählungen über ihre
Kultur und über ihre Erfahrungen während dieser Zeit.
Nottingham Anthology 2013 >> Download PDF (6 MB)
Workshop in Nottingham Februar 2013
Workshop in Budapest Juni 2013
Karlsruhe Anthology 2014 >> Download PDF (4 MB)
trinationaler Workshop in Karlsruhe Mai 2014 während der Europäischen Kulturtage
Dovetail – Telling Our Stories 2012–2014, Gesamtanthologie
GEDOK Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V. Karlsruhe
Markgrafenstr. 14 / Ecke Fritz-Erler-Straße, 76131 Karlsruhe
Tel: +49 (0)721 374137
Fax: +49 (0)721 6256254
E-Mail: gedok-karlsruhe@online.de
Anfahrt PKW >> Kontakt
KVV - Haltestellen: Kronenplatz
(Fritz-Erler-Straße) Tramlinie 3
Kronenplatz (U-Station, Kaiserserstraße) Tram 1, 2, Stadtbahn S2, S4, S5/S51, S7, S8
>> KVV - Schnellauskunft
Öffnungszeiten GALERIE
Mi bis Fr 17.00 – 19.00 Uhr
Sa und So 14.00 – 16.00 Uhr
Büro telefonisch erreichbar:
Mo, Di, Mi, Fr 10.00 – 12.00 Uhr
Do 10.00 – 14.00 Uhr
Corona-Infos der Stadt Karlsruhe