EKT:2021. Europa – ein Versprechen

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Europa, so fern und doch so nah! Ausstellung im ZKM.

„Europa – so nah, so fern", audiovisuelle Installation von Sabine Schäfer

Portraitfoto Sabine Schäfer
Portraitfoto Sabine Schäfer, Foto: Anna-Maria Letsch, 2019

01.05. bis 06.06.2021
ZKM | Karlsruhe, Musikbalkon, Eintritt frei

 

>> ZKM-Ausstellungsinfo

Mi-Fr 10 18 Uhr / Sa, So 1118 Uhr, geöffnet ab 28.05.2021
 

Ausstellung der GEDOK Karlsruhe und des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission in Kooperation mit dem ZKM

 

Anlässlich der Europäischen Kulturtage ist die GEDOK Karlsruhe zusammen mit dem Joint Research Centre (JRC), der gemeinsamen Forschungsstelle Europas, zu Gast im ZKM | Karlsruhe. Eines der gegenwärtig wichtigsten Themen ist es, die Ziele des Umwelt- und Klimaschutzes und der Energiewende, d.h. dem damit verbundenen sicheren Abbau der Kernenergie, mit dem steigenden Energiebedarf der Digitalisierung Europas in Einklang zu bringen. Die Ausstellung legt den Fokus auf die enorme Herausforderung und thematisiert die Lösungsansätze dieser widersprüchlichen Zielsetzungen.

 

Mit insgesamt sieben Exponaten verdichtet die Ausstellung jeweils die aktuellen Positionen und verdeutlicht zusammen gesehen die globale Situation. Hiervon zeigt die gemeinsame Forschungsstelle Europas fünf Werke aus ihrer Sammlung „Art Spaces“, deren gemeinsamer Nenner ein für die Entsorgung radioaktiven Materials typisches Fass ist, das namhaften Künstlern als Ausgangspunkt ihrer Reflexionen und Kommentare zum Thema der verantwortungsvollen Energieversorgung diente, zu der ebenso Gedanken der Entsorgung gehören. Es werden Werke von Fabrizio Plessi, Raphael de Vittori Reizel, Paola Ravasio, Roberto Barni und Peter Hide 311065 gezeigt.

 

Die beiden anderen Arbeiten der Karlsruher Medienkünstlerin Sabine Schäfer eröffnen anhand audiovisueller Erlebnisse ein weiter gefasstes Spannungsfeld der Energieversorgung, ihren Errungenschaften und Preisen. Neben der audiovisuellen Installation Fragil von Sabine Schäfer, die eine Weiterentwicklung der REM-Lichtbildergalerie „MicroSonical Shining Biospheres No.1“ des Künstlerpaares <SAJO> Sabine Schäfer / Joachim Krebs ist, wird erstmals die neue, für diesen Anlass von der Künstlerin geschaffene Auftragsarbeit „Europa – so nah, so fern“ in der Ausstellung gezeigt. Die zweiteilige audiovisuelle Arbeit ist interaktiv. Die hinterleuchteten Glasplatten des freistehenden Objekts zeigen Satellitenaufnahmen von kontinentalen Ansichten und Hauptstädten der Europäischen Union bei Nacht, daneben ein Trio aus Notenständern mit Audio QR-Code Tafeln. Mit einer kostenfreien Bildscan-App können animierte Videos und Klang-Kompositionen per QR-Code abgerufen werden.

 

Die Medienkünstlerin und Komponistin Sabine Schäfer lebt und arbeitet in Karlsruhe. Ihre Werke sind Bestandteile der Sammlungen des ZKM und der Stadt Wolfsburg.  >> Webseite Sabine Schäfer

 

Kuratorinnen der Ausstellung: Dr. Annette Hünnekens (GEDOK), Sabine Schäfer (GEDOK)

 

Mit freundlicher Unterstützung: Kulturamt der Stadt Karlsruhe, Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission, Fa. ICON, Messedesign, Campusradio Karlsruhe


Lateinamerikanische Perspektiven. Ausstellung in der GEDOK.

Lateinamerikanische Perspektiven. Katia Muñoz (Peru) / Viviana Guasch (Argentinien)

7.05. bis 6.06.2021
GEDOK Künstlerinnenforum

 

Fotografie, Malerei, Montage, Objekte, Collagen, Mischtechnik

 

Die GEDOK zeigt eine interdisziplinäre Ausstellung mit den südamerikanischen Künstlerinnen Katia Muñoz und Viviana Guasch. Beide leben heute in Barcelona, aber in ihren Werken sind die Wurzeln ihres persönlichen Hintergrundes spürbar. Mit den Mitteln der Fotografie, Malerei, Objektmontage und Mixed-Media-Arbeiten gelingt ihnen der Brückenschlag zwischen Kunst und Gesellschaft. Die Künstlerinnen machen dabei Probleme der Kolonialisierung und der Gender-Problematik in Lateinamerika und auf dem alten Kontinent“ sichtbar. Mit ihren Werken weisen sie auf den Aufbau einer neuen Gesellschaft hin, den sie ohne „überlegenes Kulturmodell“ erarbeiten, indem sie eine große Anzahl an Werken mit einem gleichberechtigten Ansatz zeigen.

Werk von Viviana Guasch (links) und Katia Muñoz
Viviana Guasch, Katia Muñoz

Vernissage am Freitag, 07.05. (EKT-TV)

 

„(N)Irgendwo ist es besser“. Lesung / Performance

 

Teresa Ruiz Rosas  – Lesung

Rita Huber-Süß Stimme, Instrumente, Rezitation

Karin Huttary – Trommeln, Instrumente, Stimme

 

„Migration, Wanderung und Flucht sind untrennbarer Bestandteil der Geschichte der Menschheit. Menschen sind immer gewandert, geflüchtet, wurden gezwungen auszuwandern“ (Dr. Hidir Ҫelik)

 

Lesung und musikalische Szenen, Lieder und Texte beleuchten die inneren Erlebniswelten einer Frau, die einer Unterdrückung entfliehen will und dabei in andere Abhängigkeiten gerät, nicht zuletzt aber auch die Hoffnung, die dann doch einen Ausweg ahnen lässt.

Die Performance bezieht sich auf „Nada que declarar“ (Nichts zu verzollen) der peruanischen Schriftstellerin Teresa Ruiz Rosas. Der Roman handelt vom Menschenhandel aus Südamerika und Osteuropa nach Deutschland. Auf diese Erlebniswelt greift die Lesung und Performance von Teresa Ruiz Rosas, Rita Huber-Süß und Karin Huttary zurück.

Die Hoffnungslosigkeit in der Heimat – Peru, und die Hoffnung in die Ferne – Deutschland. Ein besseres Leben in Europa?

 

Teresa Ruiz Rosas wurde am 26. April 1956 in Arequipa als Tochter des Lyrikers José Ruiz Rosas und der Schauspielerin Teresa Cateriano geboren. Sie besuchte das peruanisch-deutsche Gymnasium Max Uhle in ihrer Heimatstadt. Nach einem Studium der Philologie an der staatlichen Universität San Agustin in Arequipa setzte sie ihre akademische Ausbildung in Germanistik, Romanistik, ungarische Philologie und Übersetzung in Budapest, Barcelona und Freiburg fort. Von 1990 an war sie Lehrbeauftragte und Lektorin im Romanischen Seminar der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg und seit 2001 hat sie einen Lehrauftrag für spanische Sprache und Literatur an der Universität zu Köln.

 

Ihr Roman Der Kopist wurde mit dem renommierten Förderpreise Herralde de Novela" in Barcelona und Tigre Juan" in Oviedo ausgezeichnet. Ihr Roman Wer fragt schon nach Kuhle Wampe wurde zum Siegburger Literaturpreis nominiert und Ihre Erzählung Hinter der Calle Toledo bekam den Juan-Rulfo-Preis von RFI International und Instituto Cervantes in Paris.

 

Karin Huttary, Rita Huber-Süß
Karin Huttary, Rita Huber-Süß
Teresa Ruiz Rosas
Teresa Ruiz Rosas


Musik - Brücke nach Europa. Konzert am 16.05.2021 (Aufzeichnung EKT-TV)

Werke von Ling-Hsuan Huang, Isang Yun und einer Uraufführung von Elina Lukijanova

Carolin E. Fischer / Blockflöten, Sangmi Choi / Cembalo, Elina Lukijanova /  Komposition, Klangregie

 

Internationales Kammermusik-Konzert der GEDOK Karlsruhe zum Thema der EKT 2021. 

Festsaal Schloss Karlsburg, 76227 Durlach

Carolin E. Fischer, Blockflöten
Carolin E. Fischer; Foto: AM Letsch
Sangmi Choi (links) und Elina Lukijanova
Sangmi Choi (links) und Elina Lukijanova; Foto: Kim Emily Panholz

Die südkoreanische Pianistin / Cembalistin Sangmi Choi und die deutsche Blockflötistin Carolin E. Fischer spielen Werke von Ling-Hsuan Hung, Elina Lukijanova und Isang Yun. Alle drei Komponist*innen fanden in Europa künstlerische Freiheit, Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung und berufliche Sicherheit. In ihren Werken setzen sie sich mit der so genannten abendländischen, sprich europäischen Kunstmusik auseinander.

 

Von der in Moldawien geborenen Komponistin Elina Lukijanova wird der Zyklus „Je suis“ uraufgeführt. Er befasst sich in der Grundidee damit, Phrasierungen und Ornamentik der Alten Musik „zu verkehren“ und so eine neue, eine heutige Sicht auf das historisch gewachsene, musikalische Erbe europäischer Musik zu erhalten.
Elina Lukijanova kam als Kind ohne sprachliche Vorkenntnisse nach Deutschland und zog nach ihrem Abitur in die Niederlande. Auch dort weitete sich ihr Blick auf Europa, und nach späteren Aufenthalten in Paris, in der italienischen Schweiz und Italien, wurde ihr bewusst, dass sie die Frage nach ihrer Identifikation, als Deutsche oder als Moldawierin, nun mit „Europäerin“ beantworten will.

 

Das Werk „The Way I Talk“ für Helder-Tenorblockflöte und Paetzold-Kontrabassblockflöte ist eine persönliche Beobachtung über Menschen im Dialog. Die Kommunikation jenseits von Wörtern: Tonhöhe, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke, Körperbewegung, Augenkontakt, Gesten, Pausen, etc. vermitteln mehr Informationen als Semantik. Die Komponistin Ling-Hsuan Huang, geboren 1991 in Taiwan, kam 2013 nach Europa, um Komposition zu studieren. Derzeit studiert sie Computermusik am Institute for Sonology in Den Haag und war vorher Studentin bei Wolfgang Rihm, an der Hochschule für Musik Karlsruhe.

 

Solostücke von Isang Yun (1917-95) ergänzen das Konzert. Yuns kompositorisches Œuvre verbindet traditionelle koreanische Musik mit europäischer Instrumentalmusik. Europa war für ihn auch das Versprechen auf persönliche Freiheit, insbesondere nach seiner Inhaftierung in Südkorea.