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In Memoriam Irmentraud Kiefer (1935 – 2022)

Irmentraud Kiefer 2020, Vortrag über Ida Dehmel, Foto: AM Letsch
Irmentraud Kiefer 2020, Vortrag über Ida Dehmel, Foto: AM Letsch

Am 07.04.2022 ist unser langjähriges Mitglied Irmentraud Kiefer verstorben, kurz nach ihrem 87. Geburtstag. Seit 1989 war sie Mitglied in der Fachgruppe Literatur, von 2002 bis 2004 Fachbeirätin. Von Beginn an hat Irmentraud Kiefer in mehr als drei Jahrzehnten rund 40 Veranstaltungen der GEDOK Karlsruhe mit ihren Texten bereichert. Besonders hat sich die vielseitige Autorin für starke Frauen engagiert, sie hielt mehrfach Vorträge über die GEDOK-Gründerin Ida Dehmel, aber auch z.B. über die Freiheitskämpferin Mathilde Hitzfeld und die Karlsruher Mundartautorin Charlotte Eggarter.

 

Neben zahlreichen Veröffentlichungen von Gedichten, Essays und Erzählungen in Anthologien, Lesebüchern, Zeitungen und Zeitschriften hat Irmentraud Kiefer auch 10 Bücher veröffentlich; in den GEDOK-Anthologien „Karlsruher Orte“ (2010) und „Feline Texturen“ (2019) ist sie ebenfalls vertreten. Oft ließ sie sich von Frauengestalten aus „alten Zeiten“ inspirieren: in ihrem Erzählband „Damals in Palästina“ stellt sie Frauengestalten aus den Evangelien des Neuen Testaments auf ihre Weise dar; die Erzählung „Die Amme der Königin“ spielt im alten Ägypten, der historische Roman „Der fremde Pilgrim“ im 12. Jh. (auch wenn der Titel sich auf einen Mann bezieht, handelt das Buch überwiegend von Frauen).

 

Irmentraud Kiefer hat ihre literarische Arbeit im Ruhestand intensiviert, aber auch während ihres Berufslebens als Journalistin, Korrektorin etc. und während der Familienphase (2 Töchter) immer weiter geführt – Lesen und kreatives Schreiben waren ihr seit früher Kindheit Bedürfnis und Anliegen, obwohl (fast) brotlos – „Ich spiele mit dem Ball, der mir in die Wiege gelegt worden ist“ (Zitat Irmentraud Kiefer), und das tat sie mit Ausdauer und großem Engagement.

 

Paul Celan Lyrikwettbewerb, 3. Preis 2022, Foto: Anna Maria Letsch
Paul Celan Lyrikwettbewerb, 3. Preis 2022, Foto: Anna Maria Letsch